Andrea Geise

Seit 1995 arbeite ich als Hunde- und somit auch "Menschen"-Trainerin - seit Anfang 2003 bin ich zusätzlich Verhaltenstherapeutin für Hunde.

Meine eigene "Hundezeit" begann, wie bei vielen anderen Menschen auch, bereits in meiner Jugend. Der Jagdhund, den mein Vater als fünftes Mitglied in unsere Familie brachte, hat den Grundstein meines Lernens gebildet. Der zweite Hund folgte bald danach und das nun bestehende kleine Rudel ließ uns alle in der Folgezeit die vielfältigsten Erfahrungen sammeln.

 


1993 wurde ich selber "Hundebesitzerin". Damit begann eine Phase noch intensiveren Lernens für mich, denn neben meinen eigenen Hunden hatte ich nach einiger Zeit zusätzlich viel mit Tagespflegehunden zu tun. Diese Art des "Zusammenlebens" bietet die besten Möglichkeiten, die unterschiedlichsten Charaktere im "alltäglichen" Umgang kennen zu lernen - und somit auch den "alltäglichen" Umgang mit ihnen. Zwei Dalmatinerwürfe (1998 und 2001) ermöglichten mir auch von Geburt an, die Entwicklung der Welpen zu erkunden und zu begleiten.

 

1998 habe ich eine aktive Mitarbeit in einer Hundeschule begonnen und diese Tätigkeit mit einem Studium zur Verhaltenstherapeutin für Hunde vervollständigt, welches ich Anfang 2003 erfolgreich abschloss. Neben den praktischen Erfahrungen, die ich Tag täglich im Unterricht mache, besuche ich regelmäßig Fortbildungen auserwählter Hundefachleute wie Verhaltensbiologen und Therapeuten.

Die Hunde

Zur Zeit sind es zwei Hunde, die mich durch Dick und Dünn begleiten. Es ist eine weitere Herausforderung mit zwei großen Grenzschutzhunden zu leben.

 

Basko-Boris

Ein schwarzer russischer Terrier, der seit Ende 2018 in unserer Familie lebt. Er hat bis zu seinem 3. Lebensjahr alle Seiten eines pubertierenden Jung-Rüden durchlebt. Er ist ein sensibler aber in sich ruhender Typ, der gerne von außen alles beobachtet und bei Bedarf reguliert.

Trotz seiner Gewichtsklasse und Größe, zeigt er sich verhältnismäßig sportlich und hat immerhin das Apportieren für sich entdeckt. Mittlerweile kann ich die Retriever - Besitzer verstehen, dass ein regelmäßiges Staub- und Schlammbad lästig sein kann. Zumal wenn ein 50 kg Hund sich nicht gerne duschen lässt. Seit seinem 1. Lebensjahr wird er als Trainingshund für die Präventionsveranstaltung "Keine Angst vorm Hund" an Schulen eingesetzt.

 

Ctekosa

eine schwarze russische Terrier Dame, geboren 2021. An der Dame arbeiten wir noch. Sie zeigt sich eher als Bulldozer, eine Draufgängerin die definitiv weiß, was sie will und setzt es auch gerne durch. Die Pubertät wird nicht langweilig sein! Auch sie soll als Trainingshund für die Präventionsveranstaltung "Keine Angst vorm Hund" an Schulen eingesetzt werden.

 


 

Aranka

... war eine Dalmatinerdame, die bereits im Junghundealter zu mir kam. Durch ihre in schlechter Haltung verlebten ersten Lebensmonate hatten wir so einige schwierige Situationen zu meistern. Durch die an ihr verübten Misshandlung hatte sie eine Zerstörungswut entwickelt und zeigte sich Männern und Hunden gegenüber sehr aggressiv. Hier musste ich mit viel Geduld an uns beiden arbeiten. Wir beide hatten einiges zu klären untereinander und ich musste viel lernen, um den Hund zu verstehen. Wir haben es geschafft und Aranka war zu einer wunderbaren Begleiterin geworden. Zudem hatte sie mich 9 Jahre lang als Therapiehund für Schulen mit der Präventionsveranstaltung " Keine Angst vorm Hund" begleitet. Sie wurde stolze 15, 5 Jahre alt.

 

Pasco

... war ein Dobermannrüde, den ich mit 6,5 Jahren aus dem Rostocker Tierheim holte. Neben den gesundheitlichen Mankos zeigte er sich aggressiv gegenüber Artgenossen und bestimmten Personen. Hinzu kam noch sein ausgeprägter Jagdtrieb. Zwei Trainingsjahre haben wir konsequent gearbeitet und er hat sich zum tollen Begleiter entwickelt. Kein Ärger mehr mit Artgenossen und die Umwelt wurde zu 95% in Ruhe gelassen. Er wurde immerhin 13,5 Jahre.

 

Barclay

Er kam mit 2,5 Jahren zu uns und war ein wahrer Flummie. Als Großpudel hatte er eine Ausbildung als Blindenführhund ohne Abschluß durchlebt und wurde ein Jahr als solcher eingesetzt. Sein Temperament, seine Aggression gegenüber einigen Menschen und sein Jagdtrieb standen diesem Job im Wege. Ein Jahr brauchte er um sich gut in unser Leben zu integrieren. Seinen Jagdtrieb und seine Aggression bekamen wir gut unter Kontrolle und er zeigte seine wahre Stärke in einem neuem Job: Hundepolizei. Er war ein zuverlässiger, toller Begleiter in den Unterrichtsstunden und ein guter Indikator fürs Einzeltraining. Leider verstarb er mit 7,5 Jahren - viel zu früh - an Knochenkrebs.

 

Amadeus

Geboren Ende 2014, zog als Großpudel-Welpe zu uns. Wir durchleben eine sehr abwechslungsreiche Pubertät, die so spannend war. Im Gegensatz zu meinen vorherigen Hunden, die immer als "Secondhand-Hunde" zu mir kamen, war es eine Erholung mit einem Hund zu arbeiten, der von Anfang an vernünftig begleitet wurde. Er war ein fröhlicher, friedlicher Allrounder und sehr sportlich. Auch er wurde als Therapiehund für Schulen mit der Präventionsveranstaltung "Keine Angst vorm Hund" eingesetzt. Mit nur 4 Jahren haben wir diesen entspannenden tollen Hund an einer Borreliose-Erkrankung verloren.

 

Olli

Ein Zwergpudel, der 2007 aus dem Tierschutz zu uns kam, hielt unsere Lachmuskel fit. Er war das Maskottchen der Hundeschule. Ursprünglich war er voller Angst und hatte die Tendenz, weg zu laufen. Auch er brauchte seine Zeit und eine vernünftige Begleitung, um sein Wesen ausleben zu dürfen. Er war ein ausgeglichener, frecher und für seine Verhältnisse sehr selbstbewussten Hund. Im Alter zeigte er typische Allüren. Seine Sinnesorgane ließen nach und die Orientierung fiel schwer. Er war eine neue Herausforderung für uns. Mit fast 15 Jahren verließ er uns.